Der Riverside International Raceway, in der Stock-Car-Szene bekannt als RIR, war eine permanente Rennstrecke in Riverside, Kalifornien. Nicht zu verwechseln mit dem Riverside Speedway in Antigonish, Nova Scotia Kanada, einer 0,53 km langen Rennstrecke, die dort 1969 eröffnet wurde und die ebenfalls von der NASCAR Rennorganisation für die regionale Busch East Series benutzt wurde.
Die Arbeiten am Riverside Raceway, im Moreno Valley gelegen an der Eucalyptus Avenue zwischen der California State Route 60 und Day Street, wurden begannen im Januar 1957. Nach 8 Monaten Bauzeit fand das Eröffnungsrennen am 22. September 1957 statt. Ursprünglich war eine Streckenlänge von 5 Meilen (8,05 km) geplant. Nach der ersten Fertigstellung 1957 und einer Erweiterung im Jahr 1969 blieb die Strecke jedoch bei 3,27 Meilen (5,25 km). Die Baukosten betrugen 625.000 US Dollar. Die Rennstrecke im Riverside County, nahe der Stadt Riverside, lag geografisch östlich auf der Höhe von Los Angeles und südlich von San Bernardino, in einem Teil Kaliforniens, der bereits nahe an die Wüstengebiete im Osten des Staates heranreichte. Wie auch auf ähnlichen Strecken, z. B. dem Sonoma Raceway, gab es kaum Grünflächen neben dem Asphalt der Strecke, sondern fast nur ausgetrocknete Erde und Staub. Es staubte also gehörig, falls man von der asphaltierten Strecke abkam, ebenso gab es keine richtigen Auslaufzonen oder Kiesbetten, was natürlich keinen internationalen Standards entsprach.
Die Konfiguration der Rennstrecke, des Streckendesigners William L. Duquette, erlaubte das Austragen von verschiedenen Motorsportveranstaltungen mit unterschiedlichen Streckenführungen von 2,5 Meilen bis zur Maximalstrecke von 3,27 Meilen. Die Stock-Car-Rennen in Riverside wurden auf dem Kurs mit 2,62 Meilen gefahren, bei denen das Infield komplett ausgelassen wurde. Diese Möglichkeit, verschiedene Streckenführungen zu nutzen, brachte viele verschiedene Rennveranstaltungen nach Riverside. Das erste Rennen auf der neuen Strecke fand am 22. September 1957 mit dem California Sports Car Club statt. Die Rennstrecke zeigte dabei gleich ihre Gefährlichkeit beim tödlichen Unfall von John Lawrence aus Pasadena, Kalifornien, der in Kurve 5 mit seinem MGA von der Strecke abkam, einen schweren Unfall hatte und danach seinen Kopfverletzungen im Krankenhaus erlag.
Im Laufe der Jahre gab es weitere Todesfälle, so z. B. am 19. Januar 1964 mit dem NASCAR Grand National Series Champion Joe Weatherly oder am 24. April 1983 bei einem Rennen der IMSA. Damals verlor der Joest Porsche 935 von Rolf Stommelen seinen Heckflügel in Kurve 9 und brach durch zwei Barrieren. Auch beim letzten Rennen der NASCAR Winston Cup Series in Riverside, dem Budweiser 400 am 12. Juni 1988, kam mit Ruben Garcia ein Fahrer ums Leben. Bei Testfahrten im August 1966 kam der Ford-Testfahrer Ken Miles ums Leben, als sein Fahrzeug am Ende der Geraden vor Turn 9 aerodynamisch unstabil wurde und außer Kontrolle geriet. Weitere gefährliche Zwischenfälle veranlassten die Streckenbesitzer zum zwischenzeitlichen Umbau der Rennstrecke im Jahr 1969. Die Geraden in Riverside ergaben sehr hohe Geschwindigkeiten und dadurch übermäßige Belastungen und versagende Bremsen durch Überhitzung, sodass man bauliche Veränderungen an der Streckenführung vornahm und z. B. Kurve 9 einen besseren, erweiterten Radius gab.
Die Formel 1 war einmalig am 20. November 1960 auf dem Riverside International Raceway zu Gast beim United States Grand Prix, als letztes Rennen der F1-Saison 1960. Sieger des Rennens war Sterling Moss. Zahlreiche verschiedene Motorsportveranstaltungen wurden im Laufe von 32 Jahren RIR auf der Strecke abgehalten, neben den Stock-Car-Rennen und einmalig der Formel1 waren das u. a. Motorradrennen, die Open-Wheel Series der USAC Championship Trail (Indycar) mit den „Rex Mays 300“ Rennen (1967–1969) sowie die CART PPG/Indycar World Series mit den Rennen „Air Cal 500“ oder „L.A. Times 500“ (1981–1983), die IROC Series, die IMSA GT, IMSA Formula Super Vee, SCCA Trans-Am Series / Can-Am Series, CRA Sprint Car Series, NASCAR All-American Challenge Series, NASCAR Grand American Series und die SCORE International Off Road World Championship.
Die Siegerlisten alleine aus diesen Rennen lesen sich wie das Who-is-who des Rennsports mit solch bekannten Namen wie: Scott Pruett, Bobby Rahal, Rick Mears, Jacky Ickx, Mario Andretti, Bobby Unser, Al Unser, Mark Donohue, Emerson Fittipaldi, John Surtees, Bruce McLaren, Jack Brabham, Phil Hill, Carol Shelby und auch Hans Joachim Stuck.
Viele Stock-Car-Rennen wurden in Riverside gefahren von der USAC National Series. 2 Rennen in den Jahren 1957 und 1962, der NASCAR Grand National Series von 1958 bis 1971, der NASCAR Winston Cup Series 1972 bis 1988, der NASCAR Winston West Series 1981 bis 1983, der NASCAR Late Model Sportsman Series (später bekannt als NASCAR Busch Grand National bzw. Busch Series, heute Nationwide Series) von 1968 bis 1977, der NASCAR Southwest Series 1987 / 1988 und ein Rennen der NASCAR Pacific Coast Series 1963, zusammen 64 Stock Car Rennen. Die erfolgreichsten Stock-Car-Fahrer auf dem Riverside Raceway waren mit jeweils 6 Siegen Hershel McGriff und Bobby Allison, danach folgten mit jeweils 5 Erfolgen die Fahrer Darrell Waltrip, Richard Petty und Dan Gurney.
Das Riverside „Winston Western 500“ des NASCAR Winston Cup war von 1981 bis 1985 jeweils das Eröffnungsrennen der Saison. Erst ab 1986 bis einschließlich heute wird dieses Event mit dem Daytona 500 dann in Daytona Beach, Florida ausgetragen. Das Winston Western in Riverside wurde im Saisonprogramm von 1986 bis1988 dann zum jeweiligen Abschlussrennen. In den meisten Jahren von 1972 bis 1988 des „Winston Western 500“ wurde das Rennen von der NASCAR Grand National Series / NASCAR Winston Cup zusammen mit der NASCAR Winston Racing West Series veranstaltet. Dadurch kamen regionale Fahrer aus der kleineren Winston West Rennserie zu der Gelegenheit gegen die Stars des Winston Cups anzutreten, wenn auch mit geringeren Chancen, da ihre Autos den Fahrzeugen der Top Teams technisch oft unterlegen waren. Trotzdem gab es achtbare Ergebnisse durch Winston West Fahrer wie z. B. Bill Schmitt, Jimmy Insolo oder andere, die als Local Heros auch schon mal in die Top 3 fahren konnten.