Unabhängig vom Ausscheiden einiger wichtiger Fahrer, verloren NASCAR Rennen nichts von ihrer Faszination. So war es eigentlich nicht verwunderlich, dass das neue technische Spielzeug mit Namen Fernsehen allmählich Interesse zeigte. Ein halbstündiges Programm genannt „Wire Wheels“ ging im WADB-TV in New York, mit einem Bericht über die Daytona Speedweeks, auf Sendung. An der Westküste produzierte der ehemalige Rennfahrer, Mel Larson, wöchentlich ein Programm unter dem Namen „Desert Dust“, das von KYTL-TV in Phoenix, Arizona, ausgestrahlt wurde. Eine weitere Sendung, „Autorama“, kam über WICC-TV aus Bridgeport, Connecticut. So konnte NASCAR unter den Blicken tausender im ganzen Land Zeugnis seiner Qualität ablegen.
Auch die Industrie fand Gefallen daran, durch Forschung und Entwicklung, die Qualität und die Spannung der Rennen zu steigern. Pure Oil Co., die bereits seit 1952 mit NASCAR zusammenarbeitete, entwickelte einen speziellen Rennreifen mit einer Nylon Karkasse. So ein Reifen kostete $37,90, inklusive Steuern und Versand. Es war das erste Mal, das eine Firma einen Rennreifen mit den Abmessungen normaler Straßenreifen entwickelte. Straßenreifenwaren bisher die einzig zugelassene Bereifung, und gerade auf Asphaltstrecken den Belastungen von Geschwindigkeit und Fahrzeuggewicht nicht mehr gewachsen. Nur kurze Zeit später, stellte General Textile Mills einem neuen Sturzhelm vor, der die alte, lederbewehrte Cromwell Halbschale ablösen sollte, die seit den späten 30er Jahren im Einsatz waren. Der GenTex 70 Helm war eine etwas vereinfachte Version der P1-Helme, den die Firma in großen Stückzahlen für die im Koreakrieg eingesetzten Militärflieger der US Air Force fertigte, und bot den Fahrern einen entsprechen hohen Schutz. Sein Preis lag bei $35. Im Juli 1954 kam dann der feuerfeste Overall, von den Treesdale Laboratories in Pittsburgh entwickelt, in die Rennszene. Die „Permaproof Fire Safe Fisher Fabric Coveralls“ waren für nur $9,25 erhältlich. Bis zum Herbst, hatten fast alle NASCAR Fahrer auf das sackförmige Kleidungsstück gewechselt. Die große nationale Beachtung, die NASCAR geschenkt wurde, ließ bei Bill France die Idee reifen, mal wieder in einem Bereich zu wildern, der seit fast fünfzig Jahren von der AAA monopolisiert war. Er gründete die NASCAR Auto Association, einen Automobilclub, der, gegen Gebühren versteht sich, Reiseinformationen, Hotel-, Restaurant- und Werkstattservice bieten sollte. France sagte: „Die NAA wird nur die besseren Hotels und Motels als Partner akzeptieren, und dieser hohe Standard, wird den Freunden des NASCAR Sports angemessene Unterkünfte und Behandlung garantieren.“ Bill France, ein Könner im Erfinden griffiger Slogans, brütete gleich einen neuen aus. „It pays to stop with friends – and your friends are wherever you see the sign of NASCAR.“ Mit einer Basis von 11.000 NASCAR Mitgliedern, hatte sein Autoclub eine gute Substanz, um der AAA Paroli bieten zu können. Aber die gewohnten alten NASCAR-Probleme blieben — unkooperative Fahrer und Teambesitzer. Die ausgesuchten Partnerhotels waren irritiert, als ihre Zimmer leer blieben, während die Trailer mit den Rennwagen entlang der Straßen an den einfachen Familienhotels parkten. Die NAA überlebte nur wenig mehr als drei Jahre.
Lee Petty holte den Grand National Titel durch Zuverlässigkeit, während der zwölfmalige Sieger Herb Thomas mit 283 Punkten Rückstand mit dem Vizetitel vorlieb nehmen musste. Petty gewann nur sieben Rennen, kam aber 32 mal, bei 34 Starts, ins Ziel. Ebenfalls 1954, wurde Louis Jerome „Red“ Vogt, ein exzellenter Mechaniker, die NASCAR Mitgliedschaft auf Lebenszeit verliehen. Es war eine angemessene Ehrung für einen Mann, der den Namen NASCAR erfunden hat. Er starb 86-jährig am 7. März 1991 in seiner Heimatstadt Daytona Beach.