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Nationwide Series

Ambrose nicht zu stoppen

Selbst Lokalmatador Jacques Villeneuve konnte Marcos Ambrose in Montreal nicht stoppen. Der Australier gewann zum zweiten Mal in Serie, obwohl er von ganz hinten starten musste.

Noch am Samstagnachmittag saß Marcos Ambrose im Sprint-Cup-Auto in Michigan. Da ein anderer Fahrer sein Auto für das Rennen in Montreal qualifizierte, musste der Cup-Sieger aus Watkins Glen von ganz hinten ins Rennen starten. Als er bereits zwischenzeitlich an der Spitze lag, sorgte zudem Jacques Villeneuve nach einem Verbremser dafür, dass er Marcos Ambrose noch einmal ordentlich zurückwarf. Doch das alles schien kein Problem für den Ford-Fahrer zu sein. Erneut machte er sich mit seinem deformierten Auto auf durchs Feld und gewann im fünften Anlauf nun auch das Rennen in Kanada zum ersten Mal.

In den letzten 4 Jahren führte Ambrose jeweils die meisten Rennrunden an, scheiterte aber regelmäßig in der Schlussphase. In diesem Jahr nun war es umgekehrt. Nicht er führte die meisten Runden an, dafür aber die wichtigste, die Letzte. Nach dem Rennstart war es zunächst Jacques Villeneuve, der das Tempo vorgab. Bei seinem Heimrennen führte er die ersten 29 von 44 Runden an. Nach der zweiten Gelbphase leistete er sich aber einen fatalen Fehler. Beim Neustart verbremste er sich in Kurve 1, fuhr über das Gras und fuhr Ambrose in die Seite. Auch er drehte sich nun und die beiden mussten sich wieder nach vorne kämpfen. Ambrose zeigte Villeneuve wenige Kurven später, was er von dem Manöver hielt und drehte den ehemaligen Formel-1-Weltmeister seinerseits um.

«Jacques und ich fuhren in Kurve 1 hinein,» so Ambrose. «Er ist dann von der Strecke ins Gras gefahren und war nicht in der Lage zu stoppen. Sein Tag war beendet, aber wir konnten uns zurückkämpfen. Am Ende spielte es also keine Rolle.» Villeneuve saß übrigens in dem Auto, dass in der vergangenen Woche im Nationwide-Rennen in Watkins Glen siegreich war. Teamkollege Alex Tagliani zeigte mit Platz 2 in der Endabrechnung, was möglich gewesen wäre.

Platz 3 belegte Michael McDowell vor Steve Wallace und dem Kanadier J.R. Fitzpatrick. Wallace war nach dem Rennen einmal mehr in einige Diskussionen verwickelt. Im Rennverlauf legte er sich unter anderem mit Jason Leffler und Patrick Carpentier an. Carpentiers Crew Chief Jerry Baxter war so sauer auf Wallace, dass er ihn noch im Auto sitzend in der Boxengasse an den Haaren zog. Carpentier machte in Montreal seinen letzten Rennstart. Zuvor hatte er angekündigt, nach diesem Rennen seine Karriere beenden zu wollen.

Ricky Stenhouse jr. führt trotz einiger Probleme und keinem besonders guten Ergebnis (P 26) in Montreal die Tabelle weiter an. 8 Punkte dahinter folgt nun Elliott Sadler.