Während der Prohibitions-Zeit von 1919-1933, in der jeglicher Genuss von Alkohol (auch Bier) in den USA verboten war, gab es einen blühenden Schmuggel mit illegalen, selbstgebrannten Alkohol, dem sogenannten „Moonshine“. Mehr noch als die geheime Produktion des „Moonshine“, war der Transport das große Problem dieser Zeit.
Zuständig dafür waren die „Bootleggers“, die Nachts mit speziell frisierten Autos über die Landstraßen rasend, oft genug mit der Polizei im Nacken, die vielen Verteilerstellen im Südosten der USA belieferten. Dies war nicht nur wegen der Gefahr erwischt zu werden, ein harter Job, sondern auch wegen der hohen Geschwindigkeiten auf nächtlichen, unbeleuchteten Straßen und Feldwegen.
Bald schon begannen die „Bootlegger“ sich in lockeren Abständen an Wochenenden zu treffen, um herauszufinden, wer den schnellsten Wagen hatte. Die dabei zusammenkommenden Zuschauermengen, brachten einen Mann mit Namen: William H. G. „Bill“ France, auf die Idee, organisierte Rennen, auf abgesperrten Terrain, für diese Fahrer zu veranstalten.
Im Sommer 1938 war es soweit. Auf dem abgesperrten, leeren Strand von Daytona Beach in Florida, fand das erste offizielle Rennen für die „Bootlegger“ statt. Der Sieger erhielt so brauchbare Trophäen wie eine Flasche Rum, eine Kiste Zigarren und einen Kanister mit Motoröl. (Ein frühes Beispiel von Sponsoring)
Bill France, der das Rennen auf dem 5. Platz beendete, erkannte das finanzielle Potential von solchen Veranstaltungen, und versuchte eine offizielle Organisation auf die Beine zu stellen, die eine Meisterschaft mit mehreren Rennen durchführen könnte. Die Beteiligung der USA am zweiten Weltkrieg unterbrach diese Bemühungen vollständig. Die zurückkehrenden Soldaten brachten den Bedarf nach neuen Autos mit, und die Industrie konnte ihn aufgrund der jetzt brachliegenden Kriegskapazitäten auch kurzfristig befriedigen. Dies spülte eine groß Menge gebrauchter Vorkriegsmodelle auf den Markt, die sich vor allem junge Leute leisten konnten. Es wurden viele lokale Organisationen für Autorennen gegründet, jede mit eigenen Regeln; aber keine war in der Lage landesweit aufzutreten. Am 14.Dezember 1947 versammelte Bill France 35 Veranstalter und Förderer von Autorennen aus dem Osten und mittleren Westen, in der Ebony Bar in Daytona. In den folgenden 3 Tagen entstand eine Organisation, mit Regelwerk und Spezifikationen für Rennen mit normal käuflichen Autos. Der Name dieser Organisation, dem Bill France bis 1972 als Präsident vorstand, lebt bis heute:
National Association for Stock Car Auto Racing